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Dienstag, 28. Mai 2013

wo sind all die Bienen hin....???

Seit einiger Zeit summen die Bienen durch unsere Medien. Die Neonicotinoide, eine Art von Insektiziden, die vom Bauern ausgebracht werden, um ihre Ernte vor gefräßigen Räubern zu schützen, bringen leider auch die lieben Bienchen um.
Doch nicht nur sie. Es gibt eine ganze Reihe von Schädlingsbekämpfungsmittel und anderen Zeugs, das unsere Bienen tötet. Und zwar auf der ganzen Welt.

Ein toller Film, der alles auf dem Punkt bringt und eine Menge Fragen aufwirft, ist "More than Honey". Ich hoffe, ich verletze hier kein Copyright, wenn ich den Trailer von YouTube jetzt einfach mal hier einfüge. (Falls ich es doch tue, dann bitte um Nachricht und ich entferne ihn wieder)




Letztes Wochenende hab ich den Film gesehen und danach einer Diskussion beigewohnt zwischen Politikern, Biobauern, Nicht-Biobauern und Imkern. Und als gute Journalistin, die ich nunmal sein möchte, hab ich gleich ein paar der Punkte notiert.

Objektiv sind meine Kommentare dazu natürlich nicht, denn das hier ist ja auch meine Seite, da kann ich ruhig ein bisserl herummotzen... :-)


Biene auf Thymian auf meinem Balkon


Zunächst mal war da im Film die Anschuldigung, dass jeder Imker auf der Welt seine Bienchen mit Antibiotika vollpumpt, damit sie geschützt vor Krankheiten sind. Kleiner Exkurs für uns Laien: Die Biene wandelt Nektar in Honig um, indem sie ihn im Magen verdaut. Also welche Antibiotika auch immer in der Biene landen, sie landen auch im Honig.
Die anwesenden Imker haben das ganze berichtigt: Es werden natürlich von ihnen KEINE Antibiotika verwendet, sondern die Bienenstöcke werden mit organischen Säuren wie Ameisensäure behandelt.

Eine der grausamsten Bienenkrankheiten ist der Befall mit der Varroamilbe. Diese kleinen Milben setzen sich am Körper der Bienen fest, saugen sie aus und übertragen alle möglichen Bakterien und Viren.


Pollen kleben an den Beinchen :-)


Ein Nicht-Biobauer hat gemeint: Biolandwirtschaft kann keine 7 Milliarden Menschen ernähren!
->  Dazu möchte ich nur kurz anmerken: Alle drei Sekunden verhungert ein Kind auf diesem Planeten. Also offensichtlich kann herkömmliche Landwirtschaft die Welt auch nicht ernähren!! Oder ist es eher so, dass es völlig egal ist ob Bio oder nicht-Bio, wir werfen die Lebensmittel sowieso lieber weg, als dass wir sie nach Afrika zu den hungernden Kindern schippern??


Landeanflug auf der Hauswand


Ein weiterer Nicht-Biobauer kam mit dem Argument, dass der Konsument nunmal billige Ware möchte und deshalb Bioproduktion zu teuer wäre. ->
Ähem -> Ursache und Wirkung: Der Konsument kauft die billige Ware, weil sie angeboten wird. Würde die Gurke 2 Cent kosten, würde er sie auch kaufen. Und wenn sie 3 Euro kostet und nichts billigeres da ist.... (-> zum selber zu Ende denken..)


Bienen im Marchfeld


Und zu guter letzt mein absolutes Lieblingsargument: Wir sollten umsteigen auf widerstandsfähige aggressivere Bienenarten, anstatt die alten Bienenrassen zu verwenden!!!

Hier kommt dazu mein Schlussgedanke:

Der Film hat es wunderbar gezeigt. Ein Imker in Kalifornien hat seine 4.000 Bienenstöcke auf einer Mandelbaumplantage stehen. Monokultur vom Feinsten. Die Bienen stecken sich gegenseitig an mit Krankheiten und Parasiten. Dann nach der Blüte werden sie weiter geschippert quer durch die USA zur nächsten Monokultur, wo sie wieder mit Pestiziden und Insektiziden versetzte Blüten naschen, was ihr Immunsystem noch weiter belastet.
Na klar, hier in Mitteleuropa gibts keine solchen großen Monokulturen. Hier sterben aber auch nicht so viele Bienen.
Unsere liebe westliche Honigbiene wurde schon vor 12.000 Jahren beerntet, wie Felsmalereien in Spanien zeigen. Sie hat der Menschheit durch die ganze Geschichte hindurch vor der Verarbeitung der Zuckerrübe zur einzigen Süßstoffquelle verholfen.

Es ist nicht die falsche Art der Honigbiene -> es ist die falsche Art der Landwirtschaft, die wir betreiben!!





...und nun überlegt gut, ob ihr den Honig weiter im Supermarkt oder lieber direkt beim Imker kauft!!!
Eure
Sa-Bine
;-)

Sollte sich hier irgendwo ein Fehler eingeschlichen haben, so möge mir der Imker oder die Imkerin verzeihen und mir eine kurze Nachricht hinterlassen, damit ich berichtigen kann..

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