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Samstag, 1. Juni 2013

Wer hat die Laugenstangerl erfunden??

Laut Legende wars ein junger Bäckerlehrling, dem der Brezelrohling versehentlich in die heiße Natronlauge gefallen war und weil er's nicht verraten wollte, hat er das Brezerl trotzdem zu den anderen gelegt und mitgebacken. Am Ende war es dann das beste und knusprigste von allen.

 Und da ich heut experimentierfreudig war, dacht ich mir, das probier ich auch. Also los gehts:


Natron -> Natron im Wasser aufgelöst -> gegangener Teig

Natron hab ich im Reformhaus gekauft, gibts aber sicher auch in den großen Supermärkten. Natron = Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3), also nicht Natriumhydroxid (NaOH), welches zur gefährlichen Natronlauge führt, das wollen wir nicht. Gibts auch im Reformhaus sicher nicht zu kaufen. Unser Natron, das wie angegeben auf der Packung zum Backen verwendet werden kann, ist vollkommen ungefährlich. In zwei-einhalb Liter Wasser hab ich die halbe Packung aufgelöst, also 10g.

Aber zunächst mal der Teig:

350g Dinkelvollkornmehl
1TL Salz
1-2TL fertiges Brotgewürz (nach Geschmack, kann man auch weglassen)
1 Packung Trockenhefe

die Zutaten mit ca. 200ml lauwarmen Wasser vermischen und 10 Minuten lang zu einem weichen, geschmeidigen Teig kneten. Das ganze an einem warmen Ort 20 Minuten gehen lassen.
Nochmal durchkneten und aus kleinen Stücken Weckerl, Stangerl, Brezerl oder was man halt so will, formen. Ich hab Weckerlform gewählt, weil meine Schaumkelle auch rund ist.
Dann wieder 10 Minuten mit einem abgedeckten Tuch gehen lassen. Währenddessen die Lauge zum Kochen bringen.


30 Sekunden in kochender Lauge



Nach dem Gehen jedes Gebäckstück 30 Sekunden ins kochende Wasser tunken. Da ich dummerweise kein Mehl auf die Arbeitsfläche getan hab, sind meine Weckerl alle festgeklebt, darum sind sie etwas unförmig geworden nach dem herunterlösen.

Nun kommt das Laugengebäck bei 200°C (ich hab Ober-und-Unterhitze genommen) ca. 25 Minuten ins Backrohr.


nach dem Backen

Sind vielleicht nicht ganz so dunkel, wie sie sein sollten, aber länger wollt ich sie auch nicht im Rohr lassen, sonst wären sie zu trocken geworden.

Geschmackstest: Bestanden!

Fazit:
Schon beim Backen haben sie den eindeutigen Laugengebäcks-Geruch entwickelt und auch hinterher behalten.
Der Geschmackstest ist auch positiv ausgefallen. Innen schön weich und außen knusprig.

Einziger Haken an der Sache: Was mach ich nun mit der Lauge? Ist eigentlich schade drum, aber die kann ich nun wegleeren. Also lautet der Beschluss: Laugengebäck ist was feines, aber wenn, dann mach ich gleich sehr viel davon, z.B. wenn Gäste kommen, sonst zahlt sich die viele Lauge nicht aus.

Guten Appetit meine Lieben!! 

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