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Donnerstag, 2. Oktober 2014

Kaprun und Geschichten aus der Steckdose

Heute möchte ich euch mal zeigen, wo mich mein Sommerurlaub hingeführt hat. Ich dachte mir, fährst du mal zum höchsten möglichen Punkt in Österreich. Also wo war ich? -> Na klar doch, am Großglockner. Aber die Geschichte gibts ein andermal. Denn meine Reise begann in Kaprun.


Kaprun - Sommerurlaub

Obwohl das Wetter eher saumäßig war diesen Sommer, hab ich mit dem Urlaub Glück gehabt und bin bei 30°C im Schatten herumgewandert. In den höheren Gefilden wars dann richtig angenehm. Was wünscht man sich mehr.


Wie kommt der Strom in die Steckdose?


Und oben am Foto sieht man auch gleich das Thema für den heutigen Abend: Der Strom!!
Hier im Marchfeld landen öfter mal diese Protestzettelchen in meinem Briefkasten gegen die vielen Windräder die hier herumstehen. Und da frag ich mich dann schon: Na ja und wenn wir die Windkraftwerke nicht bauen, woher kriegt dann meine Kaffeemaschine den Strom jeden morgen? Wie lade ich das Handy auf und wo stecke ich den Computer an, vor dem ich grad sitze??


Vorne: Kaprun - im Hintergrund: Das Kitzsteinhorn

Selbst wenn wir schlafen verbrauchen wir Strom, oder schaltet ihr euren Kühlschrank in der Nacht ab? Das wir total abhängig sind vom Erdöl, haben wir in diesem Post hier schon geklärt. Und nach dem Erdöl kommt der Strom..


Stausee Kaprun

Der Strom in Österreich wird zu 65% aus Wasserkraft erzeugt. Windenergie ist nur mit 5% vertreten. Und auch wenn wir kein Atomkraftwerk haben, so kommt doch 2% von eben diesem. Nur halt aus dem Ausland eingeführt.
Kaprun ist das drittgrößte Speicherkraftwerk Österreichs und besteht aus mehreren Stufen, die man alle toll bewandern kann. Ein Shuttlebus bringt einen ganz nach oben und die Aussicht ist großartig,


im Hintergrund: Die Ausläufer der Glockner-Pasterze

Das viele Wasser ist kein anderes als das geschmolzene Wasser des Glocknergletschers, der Pasterze.
Die Pasterze führt vom Glockner bis nach Kaprun hinunter, wo die letzten Ausläufer zu sehen sind. Und nein, die Stauseen sind nicht schuld daran, dass der Gletscher schmilzt, sondern wir, die wir globale Erwärmung verursachen.
Aber zurück zum Strom.


links unten: in meiner Hand das ewige Eis... oder mehr: die Reste davon

Wer könnte besser erklären, wie der Strom funktioniert, als Peter Lustig? Die Löwenzahn-Geschichte gibts hier zu entdecken. Also ansehen und schlau werden. :-)


eine Ziegenherde kreuzt den Wanderweg

So, und nun wollen wir mal wissen, welches Kraftwerk nun das umweltfreundlichste ist. Versucht mal Google zu fragen, das Thema ist mehr als umstritten. Jede Seite hat gute Argumente für ihre These, aber als Laie hab ich nun wirklich keine Ahnung was stimmt.


Nur der steilste Weg führt zum Gipfel

In einem sind sich alle einig: Kraftwerke sind Methan und CO2-Schleuderer und verursachen hier in Österreich 17% der Treibhausgas-Emissionen. Das Kohlekraftwerk ist eine riesige CO2-Dreckschleuder, einige davon sind noch in Betrieb in Österreich.
Stauseen dagegen sind Methanproduzenten, mal abgesehen davon, dass die Anlage von einem Stausee riesige Landschaftsveränderungen mit sich zieht, man bedenke mal all den Beton für die Errichtung und die Kulturlandschaft, die plötzlich unter Wasser steht.



Hummeln, Wildbienen und jede Menge Blümchen,,,


Aber es geht noch schlimmer. In Gebieten, wo eh schon wenig Wasser ist, schaffen es Flüsse nicht mal mehr bis zum Meer. Berühmtestes Beispiel der Colorado im Südwesten der USA. Der Stausee versorgt die Wüstenstadt Las Vegas mit Strom. Einen verschwenderischeren Anblick als das Lichtermeer von Las Vegas gibt es kaum auf der Welt. Das Ökosystem des Colorado ist inzwischen total zerstört und der Fluss versiegt schon lange, bevor er den Pazifik erreicht. Die Bewohner der Wüstenregionen Mexikos, die auf das Colorado-Wasser angewiesen sind, dürfen nun verdursten.


Ritterfest in Kaprun: Für große und kleine Ritter

Wie siehts denn nun mit Windkraft aus? Die CO2-Bilanz ist leider noch schlimmer, also die von Wasserkraftwerken. Dafür gibts kein Methan.
Ihr seht schon. Wie mans dreht und wendet, jede Stromerzeugung geschieht auf Kosten der Umwelt. Genau wie beim Erdöl hab ich auch da keine Lösung gefunden, außer die: Aktiv Strom sparen! Wie das geht, darüber werd ich mich in nächster Zeit genauer informieren.


Die Bienen in luftigen Höhen

Auf meiner Wanderung zwischen den Stauseen gabs auch einen kleinen Regenschauer, der der einzige in diesem Urlaub blieb. Und als ich mich über den Regen ärgerte, blickte ich nach unten und entdeckte die Bienenbeuten hinter der Scheune. Schon war ich wieder fröhlich, zu sehen, dass es auch hier oben noch Bienen gibt.
Kaprun kann ich als Reiseziel nur empfehlen. Ein hübsches kleines Städtchen am Fusse des Kitzsteinhorn mit viel Wandermöglichkeiten und Bienen drum herum.

sum sum
eure
Sa-Bine




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