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Sonntag, 7. Dezember 2014

Was ist Selbstversorgung?

Gestern war ich trotz Regennieselwetter in Marchegg und bin eine Runde durch den Winterwald gelaufen. Neben den schönen düsteren Nebelfotos möcht ich heute über ein Thema philosophieren, das mir sehr am Herzen liegt.

Eine schöne Weihnachtszeit an die Welt

In den letzten beiden Jahren habe ich durch etwas bewussteren Konsum versucht, den Fußabdruck, den ich auf diesen Planeten hinterlasse zu verkleinern. Angefangen habe ich bei dem elementarsten, nämlich bei der Nahrung, die ich esse. Dabei musste ich natürlich beim Konsumieren bleiben, da ich bis jetzt keinen Garten hatte. Selbstversorgung ohne Garten gestaltet sich eben ein wenig schwierig.


Marchegg im Winter (ohne Störche versteht sich..)

Ich bin dazu über gegangen, Lebensmittel im Bioladen zu kaufen oder direkt vom Bauern. Dabei gebe ich sorgsam acht, dass alle Lebensmittel in Österreich hergestellt werden.
Ausnahmen machte ich im Winter bei Paprika und Tomaten und nur für die Meerschweinchen, da sie leider sehr verwöhnt sind und sonst nichts fraßen. (also ganz wie wir Menschen.. :-)
Ein wunder Punkt bleibt das Essen in der Kantine. Ich koche zwar am Wochenende meist mehr, aber spätestens am Dienstag ist alles verbraucht und so esse ich mindestens dreimal die Woche in der Kantine. Ich verzichte dort zumindest komplett auf Fleisch und exotische Gerichte, von denen ich weiß, dass die meisten Zutaten aus Übersee kommen. Hier muss ich mich noch verbessern.


Auch im Winterwald ist Leben zu finden


In Zukunft wird die Versorgung mit Lebensmittel auch etwas einfacher, da ich ja inzwischen einen eigenen Garten habe.
Das nächste Thema auf der Liste lautet: Kleidung! Nach einen prüfenden Blick in den Kleiderschrank habe ich festgestellt, dass der Vorrat bis zur Pension reicht, vorausgesetzt, dass ich meine Größe nicht ändere.. :-)
Ich bin sowieso nie ein Fan von vollgestopften Einkaufszentren gewesen und nun möchte ich mich auch hier beschränken. Wozu brauche ich eigentlich fünf verschiedene Pullover im Schrank. Man nimmt doch sowieso immer nur den obersten hinunter vom Stapel und die unten bleiben liegen.


Es war einmal ein hässliches Entlein... und daraus wurde...

Also lautet der Beschluss: Am Anfang dieses Jahres werde ich ein Budget festlegen für Kleidung. Von diesem kann ich das ganze Jahr schöpfen, auch bei Dingen, die ich selber mache, also Stoffe oder Wolle, wird davon abgezogen, inklusive des Zubehörs, wie Garn oder Stricknadel.
Mit dem was am Ende des Jahres übrig ist, darf ich dann in den Urlaub fahren.
Das ist doch ein Deal, oder?


Abgestorbene Bäume mit neuem Leben

Wie sieht es nun mit der zukünftigen Selbstversorgung aus? Probiert hab ich so einiges. Mein Brot backe ich immer noch selbst. Marmelade und Kompott einkochen, Chutneys habe ich hergestellt, obwohl ich die Rohstoffe natürlich dafür kaufen musste, dafür ohne Konservierungsstoffe und E-Nummern.
Käse selbst machen habe ich probiert. Das nächste am Programm ist Waschmittel, Seife und Kosmetik selbst herstellen. Das ist gar nicht so einfach, denn die Rezepte auf verschiedenen Selbstversorgerseiten enthalten meist Produkte wie Kokosfett, das ist ja denn erst wieder nicht regional. Da muss ich noch weiter suchen.


links oben: Baumpilz, der sogenannte Zunderschwamm wurde früher zum Anzünden von Feuer genützt.

Mein größtes Projekt dieses Jahr waren natürlich meine Bienen. Ich habe jetzt vier Völker in den Winter entlassen. In ein paar Tagen muss ich noch einmal eine Behandlung zur sogenannten Restentmilbung durchführen. Also die Bienen, die jetzt aus der Brut sind, von der gefürchteten Varroamilbe befreien.
Dann dürfen sich es die Bienchen im Stock gemütlich machen. Sie versammeln sich um die Königin und bilden eine Traube um sie herum. Damit sie es schön warm hat, schlagen sie mit den Flügeln, um Wärme zu erzeugen.
Dann bleibt nur zu hoffen, dass es meine Lieblinge bis in den Frühling schaffen.



Still und starr ruht der See..


Und mit diesem Foto aus vergangenen Herbsttagen verabschiede ich mich von Marchegg. Für Ideen, was die Selbstversorgung betrifft, bin ich natürlich immer wieder dankbar.

Ich wünsche euch noch einen schönen Adventsonntag und falls ihr morgen einen habt: Einen schönen Feiertag!

eure
Sa-bine


In einem unbekannten Land, vor gar nicht allzu langer Zeit...


"Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand."
Charles Darwin

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