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Sonntag, 16. Juni 2013

Wie backe ich mein Brot selber ??

Da ich zu den Brot-Selbermachern gehöre, möchte ich euch meine Rezepte dazu nicht vorenthalten. Da gestern ein herrlich warmer Tag war, lud der ja richtig ein zum Brotbacken. Keine Angst, ist alles nicht so schwer.

Zuerst einmal die Zutaten:

(das ganze ist für ein kleines Brot, wer eine ganze Familie ernähren muss, bitte Zutaten verdoppeln)


Nussbrot - selbstgemacht

150g Roggenvollkornmehl
300g Dinkelvollkornmehl
50g gemahlene Walnüsse
1/2 TL Muskatnuss
1/2 TL Zimt
1/2 TL Kardamom
1 TL Salz
2 TL Honig
1 Päckchen Biohefe für 500g Mehl
100g gehackte Walnüsse oder -> (ich hatte noch eine Studentenfutter-Nussmischung und hab die genommen)
ca. 180ml Wasser
eine Handvoll gemahlene Walnüsse zum Bestreuen


so, nun geht es los:

1.) Mehl, Gewürze, Salz, gemahlene Nüsse und Biohefe vermischen.
2.) Honig auf die Mischung träufeln und zusammen mit Wasser zu einem feuchten, festen Teig verarbeiten. (Wasser nur nach und nach zugeben, vielleicht ein bisserl weniger, kommt ganz aufs Mehl an)
3.) jetzt kommt die Schwerstarbeit: 10 Minuten lang kneten, kneten, kneten,.... hihi

4.) Teig in eine Schüssel und abgedeckt an einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen. So lange bis sich der Teig auf wunderbare Weise verdoppelt hat.




 5.) Danach die gehackten Nüsse darüber streuen und Teig noch mal 3 Minuten ordentlich durchkneten.
6.) In eine Kastenform gelegt und mit geriebenen Walnüssen bestreut und noch mal gehen lassen, bis der Teig ordentlich aufgegangen ist. -> bei dem warmen Wetter waren es bei mir 10 Minuten
7.) Ofen auf 200°C vorgeheizt und eine Schale mit kochendem Wasser hineingestellt. (Ich nehm immer eine Minibackform, die ich auf den Ofenboden stelle)

8.) Brot hinein und 10 Minuten backen, danach Temperatur auf 180°C drosseln und ca. 20-30 Minuten weiterbacken. Bei der doppelten Menge Teig wirds ein bisserl länger dauern




9.) Klopfprobe: Das Brot ist fertig, wenn es beim Draufklopfen hohl klingt.
10.) Über Nacht ruhen lassen und am nächsten Tag zum Frühstück verzehren




Geschmackstest: schmeckt herrlich süßlich nach Nüssen, schön weich mit knuspriger Kruste. Am besten mit Käse wie Brie oder Camembert zu genießen. Mangels beiden habe ich Butter und Waldhonig vom ortsansässigen Imker drauf getan. Auch ein Gedicht!



Und nun die Frage, die im Raum steht: Was macht man während der Aufgehzeit? 




Zum Beispiel könnte man auf der Terrasse in der Sonne schmoren, zusammen mit einem Kaffee und einem guten Buch auf dem Kindle. :-)


Was wären wir ohne das Getreide? Funde aus Russland und Tschechien belegen, dass Getreide schon vor 30.000 Jahren gemahlen wurde. Aber der richtige Durchbruch kam am Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren: Im Fruchtbaren Halbmond lernte man erstmals, Getreide zu domestizieren. Sprich: -> man sammelte die Samen und streute sie gezielt wieder aus. Das war der Beginn der Neolithischen Revolution, die sich später auch in Südamerika, China, Mesopotamien entwickelte. 

Angepflanzt wurden hauptsächlich Einkorn, Emmer und Gerste. Der heutige Weichweizen ist noch sehr jung in der Geschichte, auch die Römer bauten Emmer an.

Zuerst war da allerdings der Getreidebrei. Gemahlenes Getreide wurde mit Wasser vermischt und gegessen. Später buk man Fladenbrote auf heißem Stein und erst nach Erfindung der Backöfen und der Entdeckung der Hefegärung gabs richtiges Brot. Zum Schluss kam dann der Sauerteig.
So ist es auch heute noch: Die meisten Menschen auf der Welt sind bei den Breien geblieben (Hirse in Afrika, Reis in Asien), ein paar essen Fladenbrot (Afrika, Süd- und Mittelamerika) und die wenigsten essen Sauerteigbrot.

War übrigens schon immer so: Die Geschichte vom Bäcker und den hübschen Mühlen entlang des Flusses stammt nicht vom Mittelalter sondern ist eine verklärte romantische Vorstellung der Geschichte. Die wenigstens Menschen konnten sich früher Brot leisten. Erst ab dem 18. und 19.Jahrhundert, als die Städte zu wachsen begannen, wurde Brot zum Grundnahrungsmittel in Europa und Nordamerika.



Ach ja, Grundnahrungsmittel: Laut dem Film "We feed the World", Trailer siehe unten, wird in Wien täglich so viel Brot vernichtet, wie in Graz am Tag gegessen wird. Zum Drübernachdenken!!




(ich hab immer noch keine Ahnung, ob man YouTube Videos einfach so einbetten darf. Sollte ich gegen Nutzungsbedingungen verstoßen, bitte um Nachricht und ich lösche das Video)

viel Spaß beim Nachbacken und Ausprobieren,
eure
Sa-Bine


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