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Dienstag, 13. Mai 2014

Wie vermehrt man Bienen oder was ist ein Flugling?

Bevor es mit den Geschichten im Salzkammergut weitergeht, kommt noch ein kleiner Bienenteil dazwischen. Meine Bienenvölker haben sich nämlich verdoppelt. Von eins auf zwei. Und wie das geht, erzähl ich euch heute.

Dieses Foto ist diesmal für Zoran :-)


Dieses hübsche Bienchen hab ich heute aufgenommen. Bei Schlechtwetter sind Insekten nämlich viel langsamer unterwegs und lassen sich leichter fotografieren. Versteh ich. Ich würd bei Regen auch viel lieber im Bett bleiben als mich draußen zu bewegen.


Pollenhoserl ganz in blau


Ja, das ist auch ein Pollenhöschen. Die gibts tatsächlich in verschiedenen Farben, je nachdem, von welcher Pflanze das Bienchen kommt. Und da jetzt sicher die Frage kommt, warum der Pollen nicht ganz bunt ist, wenn es verschiedene gibt, kommt hier die Antwort: Die Biene ist blütentreu! Sie fliegt immer die selbe Blume an, solange welche da sind. Drum hat die da oben nur blauen Pollen.


und das ganze noch in rot

Leider kann ich euch die Frage nicht beantworten, welche Blume nun welchen Pollen hat. Versucht das mal zu googeln, auf tausend Webseiten erhalten wir zweitausend verschiedene Aussagen. Nicht mal die Uni-Seiten sind sich einig. Aber macht ja nichts. Lehnen wir uns einfach nur zurück und genießen den Anblick meiner kleinen bunten Lieblinge. ;-)




Die Sendung mit der Maus: Der Flugling

So, und hier ist der Stock mit der Königin. Jetzt kommt nämlich die Geschichte mit dem Flugling. Fangen wir also von vorne an:

Stellt euch mal vor ihr seid eine Biene in einem Bienenstock. Wenn nun ein schlechter Winter kommt, oder ein paar Krankheiten ausbrechen, wird mit einem Schlag der ganze Stock dahingerafft. Möchte man als Art überleben, ist das eine ziemlich schlechte Strategie, das alle Individuen zusammengepfercht auf engem Raum leben.

Also muss ein Ausweg geschaffen werden: Um die Art zu erhalten, müssen sich die Völker immer wieder teilen. Das machen die Bienen, indem sie ausschwärmen.

Sind also die Bienchen der Meinung, der Platz im Stock wird langsam zu klein, bauen sie Weiselzellen. Etwas größere Zellen, in denen Königinnen Platz haben. Die Königin legt nun jeweils ein Ei hinein und die Arbeiterinnen ziehen darin Königinnen groß.


Da es aber wie immer im Volk nur eine Königin geben kann, sammelt die alte Königin die Flugbienen um sich herum und schwärmt aus, um sich irgendwo ein neues Häuschen zu finden.



Und genau das ist bei mir passiert. Als wir am Freitag nachgesehen haben, fanden wir Weiselzellen mit Eier drin. Ist ja in dem Fall genau das, was wir wollten.

Und jetzt kommen wir zum Flugling: Wir haben die eine Zarge mit der Königin (am oberen Bild die hellgrüne) auf einen neuen Unterteil gesetzt. Darüber kam der Honigraum und ganz drauf neue Waben.

Auf dem alten Unterteil (hier rechts im Bild in rot) kam eine Brutwabe mit Eiern. Und damit haben wir die Bienchen überlistet:

Denn alle Flugbienen, die es im alten Stock gab werden nach dem Ausfliegen in diesen zurückkehren, weil sie nur diesen Weg kennen. Nach einer Stunde fällt ihnen dann auf, dass keine Königin mehr da ist und sie beginnen sich eine neue Königin aus den Eiern zu ziehen. Dieses Volk (im rechten Bild) ist nun "weisellos", bis die Königin zur Welt kommt.



Die Königin im Volk auf dem blauen Unterteil kann nun aber nicht mehr schwärmen, da sie ja keine Flugbienen mehr hat. Sie muss also wieder mit dem Volkaufbau beginnen und das Volk denkt nicht mehr an ausziehen.


Flugling: ein altes und ein neues Volk


Hier nochmal im Ganzen: Rechts auf blauem Unterteil das Königin-Volk ohne Flugbienen und links auf rotem Unterteil das weisellose Volk.

Die erste Königin die schlüpft, wird alle anderen umbringen und sich auf Hochzeitsflug begeben, um sich ein paar nette Männer anzulachen.
Nach der Begattung habe ich dann zwei Völker. Hoffentlich klappts. Dann gibts noch mehr Bienengeschichten.


Bienen beim Wabenausbau

Ich weiß, das war jetzt jede Menge zum Lesen, ich habs eh versucht kurz zu machen. Ich hoffe, ihr habt alles verstanden. Also sumsum und bis zum nächsten Mal,
eure
Sa-Bine




Mein Hang zum philosophischen Nachdenken beruht auf der einfachen Grundlage, dass ich über das kleinste Stück Natur irgendwelcher Art in höchste Verwunderung geraten kann. 
Christian Morgenstern


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